Digitales Bauen

Weshalb Digitales Bauen?

Modernes Bauen heisst heute, dass zuerst virtuell und dann real gebaut wird. Der Grund: Die Digitalisierung des Bauens legt die Grundlage dafür, große Bauprojekte im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren. Dabei sorgt die bessere Verfügbarkeit von Daten für alle am Bauprojekt Beteiligten für Transparenz und Vernetzung. Zeitpläne, Kosten und Risiken können einfacher, früher und präziser ermittelt und lückenlos kontrolliert werden.

Bauen digital Schweiz

«Bauen digital Schweiz» wurde an der Swissbau 2016 offiziell gegründet! Die Digitalisierung hat die Baubranche erreicht und führt zu grundlegenden Veränderungen. An der Swissbau, der Leitmesse der Schweizer Bauwirtschaft, wurde die Interessensgemeinschaft gegründet, welche die anstehenden Herausforderungen erstmals entlang der gesamten Wertschöpfungskette koordiniert. «Bauen digital Schweiz» hat von buildingSMART International offiziell das «Chapter Switzerland» erhalten.

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Building Information Modeling (BIM)

Was ist BIM?

Building Information Modeling (BIM; deutsch: Gebäudedatenmodellierung) beschreibt die optimierte Planung und Ausführung von Gebäuden mit Hilfe entsprechender Software. Mit dieser Software wird ein intelligentes digitales Gebäudemodell erstellt, das es allen Projektbeteiligten – vom Architekten und Bauherrn über den Haustechniker bis hin zum Gebäudemanager – ermöglicht, gemeinsam am Modell zu arbeiten und dieses zu realisieren.

Der planerische Entwurf des Architekten auf Basis der Wünsche des Bauherrn steht auch bei BIM nach wie vor am Beginn des Prozesses. Auf dessen Basis werden mit Hilfe von CAD-Systemen die technischen Bau- und Konstruktionszeichnungen angefertigt. Daraus lassen sich dann alle Bauleistungen und die Kosten ermitteln.

Bild: 99neurons, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bild: 99neurons, Lizenz: CC BY-SA 3.0

In der klassischen Bauplanung verursachen nachträgliche Änderungen meist grossen Arbeits- und Koordinationsaufwand, da die technisch konstruktiven Zeichnungen und Kalkulationen – etwa bei Statik oder Haustechnik – angepasst werden müssen.

Mit Building Information Modeling lässt sich dieser Aufwand deutlich reduzieren: Die Änderungen erfolgen direkt am digitalen Modell, sie lassen sich schnell analysieren neu berechnen. Vor allem sind sie immer für alle Beteiligen sofort verfügbar. Wenn sich etwa der Grundriss ändert, kann das Auswirkungen auf die Ausführung von Türen und Fenstern haben. Ändert der Verantwortliche die Beschreibungen im digitalen Datenmodell, so passen sich Stücklisten und Kalkulation automatisch an.

Ein digitales Gebäudemodell setzt auf die Industry Foundation Classes (IFC), einen offenen Standard im Bauwesen zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen. Definiert werden die IFC von buildingSMART International (bSI), früher bekannt als Industrieallianz für Interoperabilität (IAI). IFC wird von zahlreicher Software zum Austausch von Gebäudedaten unterstützt.

Wem nützt BIM?

Unternehmen jeder Grösse können die geschäftlichen Vorteile von BIM maximal nutzen, indem sie, unterstützt von entsprechenden Prozessen und Arbeitsabläufen, ihren Kunden und Mitarbeitern eine zukunftsweisende Vorstellung des Potenzials von BIM vermitteln. Informationen, Fallstudien und Services für den Einstieg können dabei helfen, den Umstieg auf BIM-basierte Geschäftsprozesse erfolgreich zu planen und auszuführen. BIM-Prozesse erschliessen überdies Potenziale für Innovation in sämtlichen Betätigungsfeldern eines Unternehmens – von kreativeren Entwürfen und optimierten bautechnischen Lösungen bis zu besseren Möglichkeiten, den Kunden zu begeistern und sich so neue Aufträge zu sichern.

BIM und Aluminium am Bau

Auch der Einsatz von Aluminium-Elementen im modernen Gebäudedesigns kann von BIM-Anwendungen profitieren. Reynaers Aluminium etwa stellt bereits mit Autodesk® Revit kompatible BIM-Bibliotheken zur Verfügung, um die Planung und den Einsatz dieser Produkte im digitalen Gebäudemodell zu ermöglichen.

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BIM in der Schweiz

Befürworter sprechen bei Anwendung von BIM von bis zu 30 Prozent Kostenersparnis bei der Errichtung von Gebäuden – trotzdem steckt die Digitalisierung der Wertschöpfungskette am Bau in der Schweiz noch in den Kinderschuhen. Einige Initiativen haben es sich zum Ziel gesetzt, dieses Potenzial auch zu erschliessen. Dazu gehören:

Auch in der Ausbildung spielt BIM eine immer grössere Rolle. So bietet etwa die Fachhochschule Nordwestschweiz einen MAS-Lehrgang „Digitales Bauen“. Mehr hier»